Mit der Förderung der Arbeiten von Nathalie Brum ermöglicht die Victor Rolff Stiftung den Zugang zu spannenden Verknüpfungen von Klang und Raum und damit zu neuen Hörerfahrungen.

Die Künstlerin und Architektin studierte Architektur an der RWTH Aachen und schloss das Masterstudium „Klang & Realität“ an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf ab.

Welche Frequenz hat eine Kirche, wenn sie aus sich selbst heraus klingt? Im Rahmen des deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 entfaltete amplification of a folded space den Kirchenraum St. Gertruds in drei Akten: Visuell und auditiv. Der Kirchenbau wurde zum Klangkörper. Seine brutalistische Architektur transformierte St. Gertrud in ein resonierendes Rauminstrument. Raum, Licht und Klang entfalteten neue Perspektiven auf den Kirchenbau Gottfried Böhms.

Für die Victor Rolff Stiftung steht das Elektroakustische Live-Konzert amplification of a folded space für einen Kirchenraum, Schlagwerk und Live-Elektronik in Verbindung zur Klanginstallation Ausströmung auf Burg Gladbach im Rahmen der Burgbesetzung rund um den Tag des offenen Denkmals am 9. und 10.09.2023. Ausströmung ist eine Auftragsarbeit der Victor Rolff Stiftung.

Nathalie Brums Installation Ausströmung füllte vom 09. bis zum 10. September das leerstehende Becken des privaten Swimmingpools der Burg Gladbach mit neuem Inhalt. In einer medienkünstlerischen Konstellation einer Klangarbeit mit Videoprojektionen, die Brum eigens für das Schwimmbecken entwickelt hat, ist Ausströmung eine Transformation akustischer und visueller Eindrücke, die die Künstlerin auf der Burg gesammelt hat.

Ausströmung ist eine Abstraktion von Technik. Technik, die der Kontrolle, aber auch der Inszenierung von Wasser dient. Inspiriert wurde Brum vom Seerosenteich, der die Burg umgibt und dank einer speziellen Pumpe mit Sauerstoff versorgt wird. Videoaufnahmen der Bewegungen und Spiegelungen im Wasser dienen als Ausgangsmaterial für die visuelle Ebene. Für die akustische Ebene lässt Brum Tonaufzeichnungen des romantisierten Teichs, seiner Umgebung und nüchterner Wasserbautechnik ineinander fließen. Die Installation setzt sich mit der Frage auseinander wo die Grenze zwischen Natur und Technik verläuft. Wie natürlich ist eine von Menschenhand geschaffene Landschaft? Wieviel Poesie kann technischen Prozessen innewohnen?